Das Magazin:
Aktuelle Ausgabe
Der TagesSatz existiert seit 1994 in Kassel und seit 1996 in Göttingen. In dieser Zeit hat sich viel getan. Inzwischen ist das Magazin ein Garant für gut recherchierte Artikel, authentische VerkäuferInnenberichte und eine ausgewogene Mischung von aktuellen sozialen, (lokal)politischen und kulturellen Themen. Darüber hinaus beschäftigen sich die durchweg ehrenamtlich arbeitenden RedakteurInnen jeden Monat mit einem neuen Titelthema. Dieser Ausgaben-Schwerpunkt vertieft jeweils eine soziale Thematik und gewährt den LeserInnen so einen konkreten Einblick in zentrale Aspekte sozialer Brisanz. Die Hauptaufgabe eines Straßenmagazins sollte es sein, die LeserInnen auf soziale Brennpunkte aufmerksam zu machen und die häufig verdrängte Not der Betroffenen zu zeigen. Die VerkäuferInnen können das Magazin als Sprachrohr für ihre Probleme nutzen und so Außenstehenden ihre Perspektive gesellschaftlichen Alltags vermitteln.
Unsere Ziele:
Ziel des TagesSatzes ist es, Mensch in besonderen Lebensverhältnissen mit sozialen Schwierigkeiten ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen und sie bei der Überwindung ihrer Schwierigkeiten zu unterstützen, soweit sie dazu nicht selbst in der Lage sind.
Hilfe zur Selbsthilfe:
Im Vordergrund steht hier der Verkauf des Magazins. Die VerkäuferInnen erhalten durch den täglichen Verkauf des Magazins wieder Struktur in ihrem Leben, das bedeutet eine feste Arbeitszeit und eine Aufgabe. Das “Nichts-Tun” wirkt sich sehr zermürbend auf die Betroffenen aus und kann die Betroffenen an ihre psychischen Grenzen führen - bis hin zu Depressivität und Resignation.
Öffentlichkeit herstellen:
Der TagesSatz zeigt soziale Missstände auf und dient als Sprachrohr für alle sozial Benachteiligten bzw. Ausgegrenzten. Er will dazu beitragen, Armut und Ausgrenzung sichtbar zu machen. Des weiteren sollen Mechanismen, die zur Armut führen, transparent gemacht werden und Wege aus der Armut aufgezeigt bzw. geboten werden. Damit wird das Bewusstsein für soziale Fragen und die Solidarität unter der Bevölkerung gestärkt sowie gesellschaftliche (Miss-) Verhältnisse können dadurch verändert werden.
Integration:
Durch den Verkauf und die Mitarbeit in der Redaktion soll den VerkäuferInnen wieder eine Teilnahme am Leben in der Gemeinschaft ermöglicht werden. Sie werden aus ihrer sozialen Isolation herausgeholt und können ein neues soziales Umfeld aufbauen. Jedoch nicht nur der Kontakt zu den ehrenamtlichen MitarbeiterInnen des Magazins, sondern auch zu den Stammkunden und zu anderen VerkäuferInnen bei den 14-tägigen Verkäufertreffen unterstützen diesen Prozess. Der Verein unterstützt diese Ambitionen. Veranstaltungen wie gemeinsame Ausflüge, ein gemeinsamer Grillabend und gemeinsame Weihnachtsfeiern sorgen für entsprechende Möglichkeiten. Die Erfahrung, einer Gemeinschaft anzugehören, erhöht das Selbstbewusstsein und fördert zudem die Kommunikationsfähigkeit. Die MitarbeiterInnen des TagesSatzes kümmern sich nicht nur um die monatliche Herausgabe eines Magazins, sondern auch um persönliche bzw. alltägliche Probleme der Verkäufer. Von einfachem Zuhören bei einem gemeinsamen Kaffee über die Hilfe beim Verfassen von Artikeln bis hin zur Krisenintervention fächert sich die alltägliche Arbeit. Weiterhin vermitteln MitarbeiterInnen bei Hilfebedarf an die entsprechenden Facheinrichtungen, stellen Kontakte her und begleiten die Betroffenen im Bedarfsfall auch dorthin. Die VerkäuferInnen werden bei Amts- und Behördenwegen unterstützt und auf ein Leben in der Gemeinschaft vorbereitet. |