Die Idee der Straßenmagazine stammt aus den Vereinigten Staaten von Amerika. Ende der 80er Jahre wurde das erste Magazin dieser Art in New York gegründet. Grundidee war es, Wohnungslosen etwas zu geben, mit dem sie erhobenen Hauptes ihren Kunden gegenüber treten konnten. Sie sollten nicht mehr betteln müssen.Straßenmagazine in Europa: Nachdem der Engländer Gordon Roddrick dieser Idee in New York begegnete, gründete er im September 1991 das Magazin Big Issue. Von England aus breitete sich das Magazin auch auf Schottland und Wales aus. Heute lesen über eine Million Menschen jede Woche diese Zeitschrift. Inzwischen gibt es in fast jedem europäischen Land Straßenzeitungen. Die Straßenmagazine haben sich im internationalen Netzwerk der Straßenzeitungen (International Network of Street Papers) zusammengeschlossen. Der TagesSatz ist Mitglied im INSP.
Schnell schwappte diese Welle auch nach Deutschland über. Die ersten Magazine entstanden in Hamburg, München und Berlin.
Inzwischen gibt es über 40 Straßenzeitungen in Deutschland. Ziele der verschiedenen Magazine sind u. a. die Schaffung neuer Arbeitsplätze, Information über soziale Projekte, ein geregeltes Arbeitsleben der VerkäuferInnen, die Stärkung des Selbstwertgefühls, die finanzielle Unterstützung und die Funktion als Sprachrohr sozialer Randgruppen. So baute das Berliner Straßenmagazin Straßenzeitung ein Haus zur Notschlafstelle für Wohnungslose aus. Seit ca. zwei Jahren können sich die VerkäuferInnen des Straßenmagazins Biss in München selbst einen sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplatz durch den Verkauf einer bestimmten Stückzahl des Magazins pro Monat schaffen. In Hamburg hat die Zeitschrift Hinz und Kunzt in der Innenstadt einen Fußgängertunnel modernisiert, betreibt dort ein Kaffee und einen Buchladen, in dem gespendete Bücher verkauft werden. Zudem gibt es dort einen Servicepunkt, der als Touristeninformation dient. In Zusammenarbeit mit der Stadt Hamburg wurden hier zahlreiche Arbeitsplätze geschaffen.
Die deutschen Straßenzeitungen haben sich im Bundesverband Soziale Straßenzeitungen e.V. zusammengeschlossen. Der TagesSatz gehört diesem Verband an. Ziel des Verbandes sind die bessere Koordination untereinander, der Austausch und gemeinsame Aktionen.
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