Anfang des Jahres 1994 hatten Mitarbeiter verschiedener Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe die Idee, ein Straßenmagazin in Kassel zu etablieren. Bekannt war die Idee der Straßenmagazine aus anderen deutschen Städten.
Im April des Jahres trat man mit diesem Gedanken an die Öffentlichkeit. Beim "Tag der Erde" in Kassel präsentierte man eine Informationsbroschüre und sammelte erste Spenden. Zudem stellten die Organisatoren der Veranstaltung “Tag der Erde” den Gewinn für die Gründung des TagesSatzes zur Verfügung.
In den nächsten Monaten fanden sich immer mehr interessierte Bürger zusammen, die die Idee des Straßenmagazins mit Leben füllen wollten. Von Anfang an spiegelte sich bei den MitarbeiterInnen der Redaktion die gesamte Bandbreite der Gesellschaft wider. Angefangen vom Wohnungslosen über Studenten bis hin zum Professor arbeitete man am gelingen des Vorhabens. Unterstützt wurde das Team von einem Kasseler Grafiker, der seine beruflichen Erfahrungen in die Gestaltung einfließen ließ. Am 23. September 1994, anlässlich des “Tag der Wohnungslosen”, erschien die erste Ausgabe des TagesSatzes in Kassel. Schon kurze Zeit später wurden erste Exemplare auch in Göttingen verkauft. Das Projekt schwappte über die Stadtgrenze.
Zu Beginn seiner Geschichte erschien der TagesSatz alle drei Monate. Schnell erwies sich diese Erscheinungsweise als unpraktisch, da der TagesSatz so gut wie gar nicht auf aktuelle Entwicklungen eingehen konnte. Die Redaktion beschloss daraufhin eine zweimonatige Erscheinungsweise. Seit Oktober 1997 erscheint der TagesSatz zehn Mal pro Jahr. Die Idee der monatlichen Erscheinungsweise scheiterte daran, dass in der Redaktion des TagesSatzes ausschließlich ehrenamtliche Mitarbeiter tätig sind und an den rückläufigen Verkaufszahlen in den großen Ferienzeiten. Aus diesen Gründen erscheint der TagesSatz im Sommer (Juli/August) und Winter (Dezember/Januar) mit einer Doppelausgabe. Im April 1996 finden sich dann auch in Göttingen ehrenamtliche MitarbeiterInnen, die das Projekt auch in dieser Stadt maßgeblich vorantrieben, so dass 1997 in Göttingen ein eigenes Büro des TagesSatzes eingerichtet werden konnte. Interessierte, VerkäuferInnen und ehrenamtliche MitarbeiterInnen haben nun in beiden Städten eine Anlaufstation. Der TagesSatz ist heute ein fester Bestandteil in beiden Städten und hat sich als soziales Sprachrohr etabliert.
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