Ziel des TagesSatzes ist es, Mensch in besonderen Lebensverhältnissen mit sozialen Schwierigkeiten ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen und sie bei der Überwindung ihrer Schwierigkeiten zu unterstützen, soweit sie dazu nicht selbst in der Lage sind.
Im Vordergrund steht hier der Verkauf des Magazins. Die VerkäuferInnen erhalten durch den täglichen Verkauf des Magazins wieder Struktur in ihrem Leben, das bedeutet eine feste Arbeitszeit und eine Aufgabe. Das “Nichts-Tun” wirkt sich sehr zermürbend auf die Betroffenen aus und kann die Betroffenen an ihre psychischen Grenzen führen - bis hin zu Depressivität und Resignation.
VerkäuferInnen können durch den Verkauf des “TagesSatzes” einen Teil des Lebensunterhalts dazu verdienen. Sie erhalten von den 1,50 Euro des Magazinpreises pro verkaufte Ausgabe 0,70 Euro als Zuwendung durch den TagesSatz e.V. Dieser Erlös führt die VerkäuferInnen nicht in die finanzielle Unabhängigkeit, jedoch können kleinere Anschaffungen getätigt werden, Schulden getilgt und der laufende Lebensunterhalt ergänzt werden. Darüber hinaus sollen durch den Verkauf das Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein gestärkt werden. Die einzelnen TagesSatz-VerkäuferInnen haben es geschafft, durch Phantasie, Ideen und Kreativität in Kassels und Göttingens Stadtbild auf sich und den TagesSatz aufmerksam zu machen.
Der TagesSatz zeigt soziale Missstände auf und dient als Sprachrohr für alle sozial Benachteiligten bzw. Ausgegrenzten. Er will dazu beitragen, Armut und Ausgrenzung sichtbar zu machen. Des weiteren sollen Mechanismen, die zur Armut führen, transparent gemacht werden und Wege aus der Armut aufgezeigt bzw. geboten werden. Damit wird das Bewusstsein für soziale Fragen und die Solidarität unter der Bevölkerung gestärkt sowie gesellschaftliche (Miss-) Verhältnisse können dadurch verändert werden.
Durch den Verkauf und die Mitarbeit in der Redaktion soll den VerkäuferInnen wieder eine Teilnahme am Leben in der Gemeinschaft ermöglicht werden. Sie werden aus ihrer sozialen Isolation herausgeholt und können ein neues soziales Umfeld aufbauen. Jedoch nicht nur der Kontakt zu den ehrenamtlichen MitarbeiterInnen des Magazins, sondern auch zu den Stammkunden und zu anderen VerkäuferInnen bei den 14-tägigen Verkäufertreffen unterstützen diesen Prozess. Der Verein unterstützt diese Ambitionen. Veranstaltungen wie gemeinsame Ausflüge, ein gemeinsamer Grillabend und gemeinsame Weihnachtsfeiern sorgen für entsprechende Möglichkeiten. Die Erfahrung, einer Gemeinschaft anzugehören, erhöht das Selbstbewusstsein und fördert zudem die Kommunikationsfähigkeit.
Die MitarbeiterInnen des TagesSatzes kümmern sich nicht nur um die monatliche Herausgabe eines Magazins, sondern auch um persönliche bzw. alltägliche Probleme der Verkäufer. Von einfachem Zuhören bei einem gemeinsamen Kaffee über die Hilfe beim Verfassen von Artikeln bis hin zur Krisenintervention fächert sich die alltägliche Arbeit. Weiterhin vermitteln MitarbeiterInnen bei Hilfebedarf an die entsprechenden Facheinrichtungen, stellen Kontakte her und begleiten die Betroffenen im Bedarfsfall auch dorthin. Die VerkäuferInnen werden bei Amts- und Behördenwegen unterstützt und auf ein Leben in der Gemeinschaft vorbereitet.
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